Liborius-Gymnasium gewinnt ersten Preis beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen

30.06.2025

Großer Jubel am Liborius-Gymnasium in Dessau: Drei Schülerinnen wurden beim Bundesfinale des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen mit dem ersten Preis im Fach Englisch ausgezeichnet. Mit ihrem Beitrag „Falling into the Future“ überzeugten Enie Markmann (10c), Amalia Plogsties-Oehlmann (9a) und Hanna Wendhof (9a) die Jury beim diesjährigen Sprachenfest in Schwerin sowohl mit ihrer sprachlichen Leistung als auch mit ihrer kreativen Umsetzung.

Der Bundeswettbewerb Fremdsprachen richtet sich jährlich an tausende Schülerinnen und Schüler aller Schulformen aus ganz Deutschland. In der Wettbewerbskategorie TEAM Schule reichten über 1.900 Teams Beiträge in verschiedenen Fremdsprachen ein – darunter Filme, Theaterstücke und Hörspiele. Die 34 besten Teams wurden zum Sprachenfest eingeladen, das als Bundesfinale die Abschlussveranstaltung des Wettbewerbs bildet.

Beim Sprachenfest in Schwerin präsentierten die Finalteams ihre Beiträge live auf der Bühne und wurden von einer Fachjury bewertet. Neben dem Wettbewerb standen der Austausch, gemeinsame Aktivitäten und inspirierende Begegnungen im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Das Team des Liborius-Gymnasiums hatte sich zuvor in der Landesrunde Sachsen-Anhalt mit dem zweiten Platz ausgezeichnet und wurde aufgrund des kreativen Beitrags zur Bundesrunde eingeladen. Das Projekt entstand im Rahmen des Freien Lernens unter der Begleitung von Frau Wiedermann und nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine spannende Zeitreise, die 1838 in England beginnt.

Für die Bühnenfassung von „Falling into the Future“ wurden die Schülerinnen beim Sprachenfest schließlich mit dem ersten Preis im Fach Englisch ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung fand am 25. Juni im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais in Schwerin statt – ein großartiger Erfolg für die Beteiligten und das gesamte Liborius-Gymnasium.

Wir gratulieren herzlich zu dieser herausragenden Leistung!


Weitere Informationen zum Bundeswettbewerb und dem Sprachenfest 2025 gibt es unter: Sprachenfest 2025 in Schwerin - Bundeswettbewerb Fremdsprachen

 

Quelle: Liborius-Gymnasium Dessau/ Bundeswettbewerb Fremdsprachen

„Die Freiheit ehren“ – Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern des Elisabeth-Gymnasiums

17.06.2025

Am 4. Juni 2025 war Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff zu Gast am Elisabeth-Gymnasium in Halle. In einer Podiumsdiskussion mit den Jahrgängen 10 und 11 stand ein zentrales Thema im Fokus: die Freiheit. Ausgangspunkt war die Rede von Bundespräsident Richard von Weizsäcker vom 8. Mai 1985, die zuvor im Unterricht behandelt worden war. Es folgte ein offenes, eindrucksvolles Gespräch über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Freiheit.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Schulleiter Michael Mingenbach. Er erinnerte daran, dass Freiheit nicht nur Erbe, sondern Aufgabe ist – besonders für junge Menschen in einer offenen Gesellschaft.

Erfahrungen aus der DDR – und ihre Nachwirkungen

Dr. Haseloff begann mit persönlichen Eindrücken aus seiner Jugend in der DDR. Wegen des katholischen Glaubens seiner Mutter wurde ihm der Wechsel aufs Gymnasium zunächst verwehrt – trotz eines Notendurchschnitts von 1,0. Nur durch den Einsatz seiner Mutter konnte er diesen Bildungsweg doch noch gehen. „Wäre sie nicht so mutig gewesen, hätte mein Leben eine ganz andere Richtung genommen“, sagte Haseloff. Auch im Alltag zeigten sich die Grenzen der Freiheit: Was zu Hause im Fernsehen geschaut wurde, durfte in der Schule besser nicht erwähnt werden. In Haseloffs Heimatregion um Wittenberg wurden sogar Antennen entfernt, um Westfernsehen zu unterbinden.

Besonders eindrücklich sprach Haseloff über das Thema Religionsfreiheit. Der Unterricht war atheistisch geprägt, religiöse Überzeugungen galten als Störfaktor. Wer sich offen zum Glauben bekannte, musste mit Nachteilen rechnen – beim Bildungsweg wie im Berufsleben. Auch Schülerinnen und Schüler brachten familiäre Erfahrungen ein. Ein Schüler berichtete, dass sein Onkel sein Studium nicht wie geplant absolvieren konnte. Andere erzählten von Stasi-Akten oder Westverwandten, die mit Paketen halfen, den Alltag etwas zu erleichtern. „Man kann sich das heute kaum vorstellen“, sagte eine Schülerin. „Aber wenn man solche Geschichten hört, versteht man, wie sehr die Menschen eingeschränkt waren.“

Freiheit in der Gegenwart – Wehrpflicht, Wirtschaft, Verantwortung

Im weiteren Verlauf wurde diskutiert, wie sich das Freiheitsverständnis heute verändert – angesichts gesellschaftlicher Unsicherheiten, geopolitischer Krisen und wirtschaftlicher Herausforderungen. Besonders intensiv wurde die Debatte um eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht geführt. Die Jugendlichen äußerten die Sorge, dass eine solche Maßnahme persönliche Lebensentwürfe durchkreuzen könne – etwa, wenn unmittelbar nach dem Abitur ein Studium geplant sei. Haseloff zeigte Verständnis für diese Bedenken, machte aber zugleich deutlich, dass Freiheit mehr sei als individuelle Verwirklichung. In einer Zeit wachsender Bedrohungen müsse auch über die Bereitschaft gesprochen werden, das eigene Gemeinwesen zu verteidigen. Deutschland habe über Jahrzehnte von der militärischen Absicherung durch Bündnispartner profitiert. Nun sei es an der Zeit, Verantwortung neu zu denken – nicht leichtfertig, aber mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit von Staat und Gesellschaft. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich offen für diese Argumente, betonten aber den Wunsch nach Klarheit, Fairness und echter Wahlfreiheit bei möglichen Pflichtdiensten.

Auch Fragen zur wirtschaftlichen Freiheit und sozialen Gerechtigkeit kamen zur Sprache. Die Jugendlichen thematisierten steigenden Leistungsdruck, psychische Belastungen und die Sorge, sich das Leben nicht mehr leisten zu können – trotz formaler Freiheiten. Haseloff sprach offen über die Herausforderungen, vor denen Deutschland steht: durch den Krieg in der Ukraine, durch internationale Abhängigkeiten und durch den hohen gesellschaftlichen Anspruch an soziale Sicherheit. Er erinnerte an seine Zeit als Arbeitsamtsdirektor nach der Wende und berichtete, wie viele Menschen die neue Freiheit nicht als Gewinn, sondern als Überforderung erlebten. „Was habe ich von der Freiheit, wenn ich keine Arbeit habe?“, lautete eine oft gehörte Frage. Für ihn zeige das: Freiheit müsse mit realen Teilhabechancen unterlegt sein – ökonomisch, sozial und politisch.

Demokratische Kultur unter Druck

Ein dritter Schwerpunkt der Gesprächsrunde war die politische Dimension der Freiheit – besonders mit Blick auf den wachsenden Einfluss populistischer und rechtsextremer Kräfte. In Sachsen-Anhalt erreicht die AfD hohe Zustimmungswerte, auch unter jungen Wählerinnen und Wählern. Die Jugendlichen konfrontierten den Ministerpräsidenten mit Fragen zum Umgang mit dieser Entwicklung – und mit Sorge über Aussagen führender AfD-Politiker zur „Remigration“. Haseloff betonte, dass ein Freiheitsbegriff, der sich gegen andere richte, nicht mit demokratischen Grundwerten vereinbar sei. Es sei wichtig, sich aktiv gegen Ausgrenzung und Intoleranz zu stellen. Gerade im Rückblick auf die Geschichte gelte es, eine wehrhafte Demokratie zu leben.

Auch die Rolle von Medien und politischer Bildung kam zur Sprache. Die Jugendlichen wünschten sich mehr Transparenz, verständlichere Kommunikation und die Möglichkeit, sich selbst eine fundierte Meinung zu bilden. Sie machten deutlich, dass Freiheit heute nicht nur in Gesetzen besteht, sondern in der Fähigkeit, Informationen zu verstehen, sich zu orientieren und mitzureden.

Zum Ende der Veranstaltung stand die Frage im Raum, was es heute konkret heißt, „die Freiheit zu ehren“. Die Antworten blieben nicht abstrakt: Es gehe um Teilhabe, um Verantwortung – und darum, nicht zu schweigen, wenn Haltung gefragt ist. Der Ministerpräsident appellierte an die Schülerinnen und Schüler, die demokratischen Freiheiten aktiv zu nutzen und zu schützen. Freiheit, so seine klare Botschaft, ist kein Zustand, sondern ein Prozess, der Engagement, Haltung und Mut erfordert.

Ein Gespräch, das bleibt

Die Podiumsdiskussion zeigte eindrucksvoll, wie sehr historische Erfahrungen, politische Verantwortung und persönliche Zukunftsfragen miteinander verbunden sind. Sie machte deutlich: Freiheit ist kein abstrakter Begriff, sondern konkret, verletzlich – und schützenswert.

Die Diskussion mit dem Ministerpräsidenten bildete den Auftakt einer Veranstaltungsreihe am Elisabeth-Gymnasium, in der zentrale gesellschaftliche Werte im Mittelpunkt stehen. In den kommenden Monaten sollen Gespräche mit Bischof Dr. Gerhard Feige zum Thema Menschenwürde sowie mit dem Wissenschaftler Prof. Dr. Jonas Grethlein über das Thema Hoffnung folgen.

Unser Dank gilt Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff für seine Offenheit, den Podiumsteilnehmenden für ihre klugen Beiträge sowie allen Beteiligten in der Vorbereitung und Durchführung.

Lebenswende-Feiern in Magdeburg

16.06.2025

Die Feier der Lebenswende ist ein Ritual für konfessionsfreie Familien, um den Übergang von der Kindheit zum Jugendalter zu begehen. Im Mai fanden die Feiern des Norbertusgymnasiums in Magdeburg statt.

Am 17. und 24. Mai 2025 fanden in der St.-Petri-Kirche in Magdeburg die diesjährigen Feiern der Lebenswende für die 8. Klassen des Norbertusgymnasiums in Magdeburg statt. Schülerinnen und Schüler gestalteten die Feierstunde aktiv mit. Sie reflektierten, was ihnen im Leben wichtig ist und bedankten sich bei ihren Eltern für die Wurzeln und die Liebe.

Im Zentrum stand die Frage: Was trägt mich, wenn mein Leben sich verändert? In einer Zeit voller Umbrüche eröffnet die Feier einen Raum für Gemeinschaft, Wertschätzung und Orientierung. In fünf Vorbereitungstreffen gingen die Jugendlichen dieser Sinnfrage nach und planten gemeinsam die Gestaltung ihrer Feierstunde. Sylvia und Winfried Ernst vom Norbertusgymnasium und Claudia Schulze und Ethar Al-Udayni von der Kinder- und Jugendpastoral des Bistums Magdeburg begleiteten die Klassen seit Februar bei der Vorbereitung und in den Feierstunden.  

Raphael Sand bereicherte die Feierstunden mit guter Orgelmusik, Schülerinnen und Schüler aus den Klassen umrahmten die Feier mit kleinen Musikstücken. Die Eltern überreichten ihren Kindern eine selbstgestaltete Kerze mit guten Wünschen für deren Zukunft. Der Segen zum Schluss machte die Feiern zu einem bewegenden und sinnstiftenden Ereignis.

Hintergrund
Traditionell gehen christliche Jugendliche in ihren Pfarreien bzw. Kirchengemeinden zur Firmung oder zur Konfirmation. Da das Norbertusgymnasium von einer großen Zahl an konfessionslosen Schülerinnen und Schülern besucht wird, bietet es als bekenntnisfreie Alternative die Feier der Lebenswende in der 8. Klasse - als Übergang zwischen den Phasen der Kindheit und der Jugend - an. Diese ist im Selbstverständnis der katholischen Kirche ein Dienst am Menschen, unabhängig von seinem religiösen Bekenntnis, und gründet auf christlicher Werteordnung und -vorstellung.

(Quelle: Bistum Magdeburg, Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendpastoral Bischöfliches Ordinariat Magdeburg)

Neue Wege in den Lehrberuf: Edith-Stein-Schulstiftung qualifiziert erneut erfolgreich Seiteneinsteigende

06.06.2025

Als Akademiker in den Lehrberuf? An den Schulen der Edith-Stein-Schulstiftung durchlaufen Interessenten dafür ein Qualifizierungsprogramm. Am Freitag, dem 6. Juni 2025, wurden die Abschlusszertifikate feierlich überreicht.

Sieben Seiteneinsteigende haben am Freitag, dem 6. Juni 2025, das Qualifizierungsprogramm der Edith-Stein-Schulstiftung beendet. Nach einem Jahr intensiver fachlicher und pädagogischer Begleitung erhielten sie im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung ihre Abschlusszertifikate.

Insgesamt wurden damit bereits 16 neue Lehrkräfte während ihrer ersten Unterrichtserfahrungen an den acht Schulen der Stiftung begleitet. Mit dem 2023 eingeführten Programm ermöglicht die Schulstiftung berufserfahrenen Akademikern – auch ohne Lehramtsstudium – einen strukturierten Einstieg in den Lehrberuf. Ziel ist es, diese Lehrkäfte gezielt auf den schulischen Alltag vorzubereiten, während des ersten Einsatzjahres professionell zu begleiten und sie dauerhaft für den Unterricht an den Stiftungsschulen zu befähigen. „Die Nachfrage ist groß und der Bedarf an qualifiziertem pädagogischen Personal wächst stetig. Zum neuen Schuljahr wird das Programm daher auch für externe Interessierte geöffnet, egal, ob an freien oder staatlichen Schulen beschäftigt“, sagt Steffen Lipowski, Pädagogischer Vorstand der Edith-Stein-Schulstiftung.

Vielfältige Berufserfahrung als Chance

„Menschen mit vielfältigen beruflichen Hintergründen bringen neue Sichtweisen und wertvolle Erfahrungen in unsere Schulen“, betont Lipowski weiter. „Mit unserem Programm bieten wir ihnen einen strukturierten und begleiteten Einstieg in den Lehrberuf, der sowohl den fachlichen und persönlichen Anforderungen als auch dem besonderen Profil katholischer Schulen gerecht wird.“

Die Qualifizierungsreihe setzt sich aus mehreren Fortbildungsmodulen zusammen und beinhaltet zusätzlich Supervisionen, Unterrichtshospitationen, schulinternes Mentoring sowie ein abschließendes Kolloquium. Inhaltlich stehen Themen wie Kommunikation im Schulalltag, Lehrergesundheit, Inklusion, Leistungsbewertung und das Selbstverständnis katholischer Schulen im Mittelpunkt, aber auch das praktische Handwerkszeug wie Schuljahres- und Unterrichtsplanung oder Lehr- und Lernmethoden wird vermittelt.

Ein besonderes Merkmal ist die enge Verzahnung von Theorie und Praxis: Während des gesamten Schuljahres werden die Teilnehmenden in ihren Einsatzschulen begleitet, reflektieren Unterrichtserfahrungen und bereiten sich auf die Feststellung der pädagogischen Eignung vor. Diese ist Voraussetzung für die dauerhafte Unterrichtsgenehmigung in Sachsen-Anhalt.

Gleiches Gehalt wie Lehramts-Absolventen

Dabei gehen die Seiteneinsteigenden der Schulstiftung nicht den klassischen Weg über das Landesschulamt, um ihr Hochschulstudium anerkennen und ein Fach ableiten zu lassen. Die Schulstiftung selbst prüft die Abschlüsse und leitet das Fach bzw. die in Frage kommenden Fächer ab. Anschließend durchläuft die Kollegin/der Kollege die Qualifizierung und erhält am Ende die pädagogische Eignung bestätigt. „Wir gehen fest davon aus, dass diese Eignung auch vom Landesschulamt anerkannt wird“, so Lipowski. Die Seiteneinsteigenden erhalten an den Schulen der Schulstiftung dann das gleiche Gehalt wie Lehramtsabsolventinnen und -absolventen.

Präsentationen des Erlernten

Die feierliche Abschlussveranstaltung am 6. Juni 2025 bildete den Höhepunkt des Programms. Die sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Schulformen stellten dort ihre individuellen Lernprozesse vor. Im Rahmen kurzer Best-Practice-Präsentationen gaben sie Einblicke in ihre persönliche und pädagogische Entwicklung im ersten Einsatzjahr. Dabei griffen sie jeweils ein selbstgewähltes Thema aus ihrem Schulalltag auf und zeigten exemplarisch, wie sie Herausforderungen gemeistert, Kompetenzen ausgebaut und ihre Rolle als Lehrkraft weiterentwickelt haben. Anschließend erhielten sie von den Stiftungsvorständen Steffen Lipowski und Sven Gora ihre Zertifikate.

„Mit dem Qualifizierungsprogramm für Seiteneinsteigende schafft die Schulstiftung ein zukunftsfähiges Instrument zur Gewinnung und Begleitung neuer Lehrkräfte – und setzt damit ein starkes Zeichen gegen den Fachkräftemangel und für Lehrqualität im Bildungsbereich“, sagt Steffen Lipowski.

 

 

(Quelle/ Bildrechte: Anja Schlender, Bistum Magdeburg)

Wissenschaft zum Anfassen – Entdeckerwoche an der St. Martin-Grundschule

05.06.2025

Unter dem Motto „Auf den Spuren der Wissenschaft“ begaben sich die Schülerinnen und Schüler der St. Martin-Grundschule in der diesjährigen Projektwoche auf eine spannende Reise durch die Welt der Naturwissenschaften. Mit Neugier, Forscherdrang und großer Begeisterung wurde geforscht, experimentiert, beobachtet – und vor allem gestaunt!

Mit Forschergeist durch die Welt der Wissenschaft

Ein besonderes Highlight der Woche war der Ausflug in den Elbauenpark Magdeburg mit einer Entdeckungstour durch den Jahrtausendturm. In der interaktiven Ausstellung „Staun dich schlau – was für eine Erfindung!“ erkundeten die Schülerinnen und Schüler bedeutende technische und naturwissenschaftliche Erfindungen. Zahlreiche Mitmachstationen luden zum Ausprobieren ein und sorgten für echte „Aha-Momente“. Zwischen historischen Entdeckungen und modernen Experimenten wurde deutlich: Lernen kann spannend sein, vor allem dann, wenn eigenständiges Ausprobieren, Staunen und Entdecken im Mittelpunkt stehen.

Eine Woche lang tauchten die Schülerinnen und Schüler in spannende naturwissenschaftliche Themen ein und wurden dabei selbst zu kleinen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Mit großer Begeisterung experimentierten die Kinder eigenständig und sammelten dabei wertvolle Erfahrungen. Unterstützt wurde die Projektwoche durch das engagierte Kollegium sowie den Förderverein, der jedem Kind einen Entdeckerrucksack zur Verfügung stellte – mit viel Platz für alles, was kleine Forscherinnen und Forscher künftig für ihre Entdeckungsreisen brauchen. Als Anerkennung für ihren Wissensdurst und Forschergeist erhielten alle zum Abschluss ein Forscher-Diplom. Der Stolz war groß, die Neugier geweckt – und eines ist sicher: Diese Woche hat nicht nur Wissen vermittelt, sondern vor allem Lust auf mehr gemacht.

Tag der offenen Tür begeistert Besucher

Den feierlichen Abschluss der Wissenschaftswoche bildete der Tag der offenen Tür, zu dem zahlreiche Eltern, Großeltern und interessierte Gäste erschienen. In der gesamten Schule konnten die Ergebnisse der Projektwoche bestaunt werden. An verschiedenen Stationen präsentierten die Kinder stolz ihre Arbeiten und luden zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Die Besucherinnen und Besucher konnten Experimente zur Optik durchführen, die unsichtbaren Kräfte des Magnetismus erforschen, erste Schritte im Programmieren wagen oder ihr Wissen über den menschlichen Körper, das Weltall, sowie über Energie und Strom erweitern. Die Vielfalt der Themen zeigte eindrucksvoll, wie spannend Wissenschaft im Schulalltag sein kann. In angenehmer Atmosphäre entstand ein lebendiger Austausch zwischen Lernenden, Lehrenden und Gästen – ein gelungener Abschluss einer ebenso erkenntnisreichen wie begeisternden Woche.

(Quelle/ Bildrechte: St. Martin-Grundschule)

Wo Zukunftsträume wachsen: 25 Jahre St. Mechthild-Grundschule

03.06.2025

Bei frühsommerlichem Wetter und festlicher Atmosphäre feierte die Schulgemeinschaft der St. Mechthild-Grundschule am 23. Mai 2025 ihr 25-jähriges Bestehen. Schülerinnen und Schüler, Eltern, Kollegium, Mitarbeitende aus Schule und Hort sowie zahlreiche Gäste kamen zusammen, um auf ein Vierteljahrhundert gemeinsamer Geschichte zurückzublicken und mit Hoffnung und Mut in die Zukunft zu schauen.

Licht und Segen für den gemeinsamen Weg

Den Auftakt bildete ein feierlicher Gottesdienst mit Bischof Gerhard Feige in der St. Agnes-Kirche, der ganz im Zeichen des Themas Zukunftsträume stand. Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Schulleiterin Marie-Theres Pogoda und Worten von Bischof Feige führte Schulseelsorgerin Eva Knopp weiter in das Thema ein. Bereits zum Mechthildtag im November setzten sich die Kinder mit ihrer Schulpatronin auseinander und ließen sich von ihren Visionen zu eigenen Zukunftsträumen inspirieren. Schülerinnen und Schüler schrieben Texte darüber, wie sie sich ein erfülltes Leben vorstellen, wenn sie einmal groß sind – getragen von der Hoffnung, dass unsere Welt zu einem besseren Ort werden kann. Diese Gedanken und Wünsche sind nun Teil einer berührenden Ausstellung im Schulhaus geworden. Jedes Kind hat ein persönliches Portraitfoto erstellt, begleitet von seinem individuellen Zukunftstext.

Zukunft entsteht dort, wo Menschen Hoffnung schöpfen und sich gemeinsam auf den Weg machen. In seiner Predigt hob der Bischof die wichtige Bedeutung von Träumen und Visionen hervor. Er ermutigte die Kinder, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, die Welt zu gestalten und den eigenen Weg im Vertrauen auf Gott zu gehen. Ein besonderer Moment war die Segnung der neuen Klassenkerzen: Aus jeder Klasse trat ein Kind nach vorn, um die Kerze für seine Klasse segnen zu lassen. Der Bischof entzündete sie an der großen Osterkerze – dem Zeichen der Auferstehung und der Hoffnung. Mit seinem Segen gab er der Schulgemeinschaft Kraft und Zuversicht für die kommenden Jahre.

Wurzeln feiern, Zukunft säen

Nach dem Gottesdienst versammelte sich die Festgemeinschaft im Schulgebäude. Im Foyer wurde zunächst das Mechthild-Schullied gesungen, bevor der Bischof das Gebäude segnete. Anschließend richteten Hortleiterin Doris Flüge und Stiftungsvorstand Steffen Lipowski ihre Grußworte an die Anwesenden. In seiner Rede erinnerte Steffen Lipowski an die Entstehung der Schule im Jahr 1999 – ein mutiger Schritt, der aus einer Elterninitiative hervorging. Was damals mit einem Brief und einer Vision begann, ist heute eine lebendige Schule, aus der inzwischen rund 1.000 Kinder hervorgegangen sind. Viele von ihnen setzen ihren Weg am benachbarten Norbertusgymnasium fort. Die Schule hat sich über die Jahre nicht nur im pädagogischen Profil weiterentwickelt, sondern ist auch zu einem Ort geworden, der jungen Menschen „Wurzeln und Flügel“ mit auf den Weg gibt. „Dieser Erfolg ist jedoch kein Selbstläufer“, betonte Steffen Lipowski. „Er ist das Ergebnis täglicher, hingebungsvoller Arbeit.“ Zum Abschluss überreichte er der Schule ein symbolisches Geschenk: einen „Blumenstrauß“ in 25 kleinen Samentütchen – eine Einladung an die Kinder und ihre Lehrkräfte, neue Orte zum Wachsen, Keimen und Blühen zu bringen. Diese Blumen sind ein Bild für das, was Schule leisten kann: Räume öffnen, Vertrauen schenken, Zukunft gestalten.

Nach dem offiziellen Teil ging das Fest in ein fröhliches Beisammensein über. In entspannter Atmosphäre begegneten sich Kinder, Eltern, Ehemalige und Kollegium, teilten Erinnerungen und genossen das Miteinander. Ganz im Zeichen der Zukunftsträume durften die Schülerinnen und Schüler am Ende des Tages ihre Portraits aus der Ausstellung mit nach Hause nehmen – als Erinnerung an diesen besonderen Tag und als Zeichen dafür, dass Träume in der Schule, Familie und in jedem einzelnen Kind wachsen sollen.

Am Nachmittag erlebte die Schule den krönenden Abschluss des Tages in einer großen „Geburtstagsfeier“ gemeinsam mit Eltern und Großeltern auf dem Schulhof und im Schulhaus.

(Bildrechte: Edith-Stein-Schulstiftung)

Auf den Spuren der Heiligen Mechthild – Spirituelle Bildungsreise zum 25-jährigen Jubiläum der St. Mechthild-Grundschule

28.05.2025

Anlässlich des 25-jährigen Schuljubiläums begaben sich die Mitarbeitenden der St. Mechthild-Grundschule Anfang Mai auf eine besondere Bildungsreise – auf den Spuren der Heiligen Mechthild und zugleich zu sich selbst. Ziel war das Kloster St. Marien in Helfta, ein Ort mit tiefem spirituellem Erbe und lebendiger Geschichte.

Der Start erfolgte mit einem Reisesegen in der Kirche St. Mechthild in Westeregeln. Von dort führte der Weg ins Kloster Helfta, wo sich schnell eine besondere Atmosphäre einstellte. Die Teilnehmenden hatten Zeit, den Ort individuell zu entdecken, in den Austausch zu kommen und innerlich zur Ruhe zu finden. Ein geistlicher Impuls von Schulleiterin Marie-Theres Pogoda eröffnete den thematischen Zugang zum Leben und Wirken der Heiligen Mechthild.

Mystik erleben – dem eigenen Lebensweg nachspüren

Im 13. Jahrhundert war das Kloster Heimat drei bedeutender Frauen: Mechthild von Magdeburg, Mechthild von Hackeborn und Gertrud der Großen. Drei mystische und zugleich starke Persönlichkeiten, die mit ihrem Leben und ihrer geistlichen Tiefe weit über ihre Zeit hinaus wirkten. Inspiriert von ihrem Leben und Wirken rückte das Thema Mystik in den Mittelpunkt der Tage in Helfta – verstanden als pendelnde Bewegung zwischen Herz und Verstand, zwischen Ich und Du, zwischen dem äußeren Erleben und der inneren Wirklichkeit. Achtsam angeleitete meditative Übungen wie das bewusste Spüren des Atems oder das Begehen des Labyrinths auf dem Klostergelände ermöglichten einen ganzheitlichen Zugang: als Einladung, dem eigenen Lebensweg nachzuspüren, sich zu öffnen für den gegenwärtigen Moment – und für das Geheimnis, das in allem Lebendigen wirkt.

Eine Klosterführung mit der Priorin machte die Geschichte und Spiritualität des Ortes lebendig. Die Prinzipien der Zisterzienserinnen – ora et labora – wurden spürbar und luden zur Reflexion über den eigenen Alltag ein. Den spirituellen Höhepunkt bildete die gemeinsame Feier der Heiligen Messe mit der Ordensgemeinschaft. Ein musikalischer Abend mit der Künstlerin Maria Wernicke rundete den ersten Tag ab. Ihre Lieder, Geschichten und Fragen regten an, über Sinn, Berufung und Lebensfreude nachzudenken – ein Konzert für Herz und Seele.

Annehmen, was das Leben bringt

Am zweiten Tag standen die Wurzeln des reformatorischen Glaubens im Mittelpunkt. Nach einem Morgenimpuls in Anlehnung an die Ostererzählung – „Wer wird den Stein wegrollen?“ – führte die Reise nach Eisleben. Dort besuchten die Teilnehmenden das Geburtshaus Martin Luthers und seine Taufkirche St. Petri-Pauli. Die kraftvolle Symbolik des Taufbrunnens, aus dem sich Wellen über den Kirchenboden ausbreiten, bildete den Rahmen für den Abschlussimpuls: das Leben anzunehmen, wie es kommt – im Vertrauen auf Gottes Beistand.

Erfüllt von Glaubensstärke, Gemeinschaft und neuen Perspektiven blicken die Teilnehmenden dankbar auf zwei intensive Tage zurück. Die Bildungsreise wurde vom Bonifatiuswerk gefördert – ein wertvoller Beitrag, der diese gemeinsame Erfahrung möglich gemacht hat.

 

Die Bildungsreise wurde vom Bonifatiuswerk gefördert – ein wertvoller Beitrag, der das gemeinsame Unterwegssein ermöglicht hat.

Grundsteinlegung für Neubau der St. Mauritius-Sekundarschule: Katholisches Schulzentrum Halle auf Zukunftskurs – Bildungsort wächst mit dem Neubau weiter

19.05.2025

Mit der feierlichen Grundsteinlegung am 19. Mai 2025 startet der Neubau der St. Mauritius-Sekundarschule in Halle (Saale). Die katholische Sekundarschule erhält damit erstmals ein eigenes Gebäude – ein Meilenstein für die Bildungslandschaft in Sachsen-Anhalt und die Weiterentwicklung des katholischen Schulzentrums in Trägerschaft der Edith-Stein-Schulstiftung.

Was lange ersehnt wurde, wird nun Wirklichkeit: Die St. Mauritius-Sekundarschule erhält nach über 15 Jahren in provisorischen Räumlichkeiten erstmals ein eigenes Zuhause – und stärkt damit ihre Rolle in der Bildungslandschaft Halles nachhaltig. Seit ihrer Gründung im Jahr 2008 hat sich die St. Mauritius-Sekundarschule als feste Größe in Halle etabliert. Sie ist bis heute die einzige katholische Sekundarschule in Sachsen-Anhalt und ein Ort, an dem junge Menschen ganzheitlich und werteorientiert auf ihrem Bildungsweg begleitet werden. Der nun beginnende Neubau ist Ausdruck der zunehmenden Bedeutung der Schule – und ein klares Bekenntnis zum Bildungsstandort Halle.

„Mit dem heutigen Tag rückt ein lang gehegter Traum vieler Beteiligter endlich in greifbare Nähe“, sagt Sven Gora, Kaufmännischer Vorstand der Edith-Stein-Schulstiftung. „Die Schule erhält nicht nur ein eigenes Gebäude – sie erhält damit auch eine dauerhafte Heimat, die ihr Selbstverständnis als Lebens- und Lernort stärken wird.“

Ein Bauprojekt mit Signalwirkung

Der Weg zum Neubau war geprägt von intensiver Planungsarbeit, vielfältiger Unterstützung und einem gemeinsamen Glauben an die Idee katholischer Bildung in öffentlicher Verantwortung. Der Neubau steht damit nicht nur für räumliches Wachstum, sondern auch für das Engagement von Kirche in unserer Gesellschaft für zukunftsfähige Schulbildung.

Das neue Schulgebäude soll auf einer Fläche von rund 3.500 Quadratmetern moderne Klassen- und Fachräume, offene Lernlandschaften sowie Fachwerkstätten für naturwissenschaftlich-technische und kreative Fächer beherbergen. Er ist auf die Bedürfnisse von mehr als 260 Schülerinnen und Schülern ausgelegt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 15,4 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt ohne Inanspruchnahme von Fördermitteln ausschließlich durch Edith-Stein-Schulstiftung. Die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant, die ersten Klassen sollen bereits zum Schulhalbjahr 2026/2027 in das neue Gebäude einziehen.

Besonderes Augenmerk gilt auch der ökologischen Bauweise: Die Schule wird CO₂-neutral betrieben und errichtet. Sie entsteht nahezu vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen – mit Holzwänden, Lehm-Dämmung und einer nachhaltigen Energieversorgung durch Erdwärme und die Nutzung der Abwärme einer Photovoltaik-Anlage. Damit leistet das Projekt auch einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Verantwortung und macht Nachhaltigkeit im schulischen Alltag erlebbar.

Auch Katrin Wenzlaff, Schulleiterin der St. Mauritius-Sekundarschule, betont die Bedeutung dieses Moments: „Für unsere Schulgemeinschaft ist dies ein bewegender Moment. Viele Jahre lang haben wir in Übergangslösungen gearbeitet – mit viel Engagement, aber auch mit Einschränkungen. Nun entsteht ein Ort, der unsere Arbeit sichtbar macht und unsere Identität stärkt.“

Katholisches Schulzentrum Halle als Bildungsstandort mit Zukunft

Direkt am Standort befinden sich bereits die katholische Grundschule „Sankt Franziskus“ und das Elisabeth-Gymnasium – beide ebenfalls in Trägerschaft der Edith-Stein-Schulstiftung. Alle drei Schulen zeichnen sich durch ein klares pädagogisches Profil, individuelle Förderung und eine enge Zusammenarbeit aus. Mit dem Neubau wird nun auch die St. Mauritius-Sekundarschule dauerhaft am Standort verankert. Das Schulzentrum wächst so nicht nur baulich, sondern auch pädagogisch enger zusammen – zu einem Ort lebensbegleitender Bildung von der ersten bis zur zwölften Klasse.

Zum Spatenstich war auch Bischof Gerhard Feige anwesend. In seinem Grußwort betonte er die Rolle der Schulen im Bistum Magdeburg: "Wir verstehen alle unsere verschiedenen Bildungsangebote vorrangig als Dienst am Menschen und an der Gesellschaft, als Ausdruck der absichtslosen Zuwendung Gottes. Zu den Werten, die wir einbringen wollen, gehören unweigerlich die Prinzipien der katholischen Soziallehre: die Würde eines jeden einzelnen Menschen zu achten, Subsidiarität (d.h. Hilfe zur Selbsthilfe) und Solidarität zu üben und das Gemeinwohl zu fördern", so der Bischof. Entscheidend sei auch, für Umgangsformen wie Anstand, Respekt und Toleranz einzutreten. "Solche Bildung weitet den eigenen Horizont und das Herz, lässt vieles besser verstehen, schärft das Urteilsvermögen, auch den eigenen Standpunkt kritisch zu hinterfragen, trägt zu Differenzierung, Empfindsamkeit und Kompromissbereitschaft bei – und kann sogar Spaß machen. Damit ist Bildung auch eine wesentliche Grundlage dafür, dass Demokratie gelingt und Menschen friedlich miteinander leben können."

Über die St. Mauritius-Sekundarschule

Die St. Mauritius-Sekundarschule ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule in Trägerschaft der Edith-Stein-Schulstiftung des Bistums Magdeburg. Sie umfasst die Schuljahrgänge 5 bis 10 und ist auf den Erwerb des Hauptschul- oder Realschulabschlusses ausgerichtet. Sie vermittelt eine allgemeine und berufsorientierte Bildung und bereitet so besonders auf die Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt vor.

Die Edith-Stein-Schulstiftung ist freie Trägerin von acht katholischen Schulen in Sachsen-Anhalt – darunter vier Grundschulen, eine Sekundarschule und drei Gymnasien. Gemeinsam mit dem Land verantwortet sie die Durchführung des Religionsunterrichts. Als größte freie Trägerin allgemeinbildender Schulen im Land Sachsen-Anhalt steht sie für Bildungsqualität, Vielfalt und gesellschaftliche Verantwortung im Sinne des christlichen Menschenbildes.

Grußwort von Bischof Feige

Bildrechte: Edith-Stein-Schulstiftung

Alliance High School aus Haifa zu Gast am Elisabeth-Gymnasium in Halle

07.05.2025

Israelische Gäste in Halle 

Trotz der aktuellen Herausforderungen durch den Krieg in Israel und des zunehmenden Antisemitismus in Deutschland haben sich hallesche Schülerinnen, Schüler, Eltern und Lehrkräfte mit israelischen Gästen am Elisabeth-Gymnasium in Halle getroffen.

von Hans-Michael Mingenbach, Schulleiter des Elisabeth-Gymnasiums Halle

Nun sitzen wir zu Beginn der Oster- und Pessach-Ferien 2025 in der Aula des Elisabeth-Gymnasiums (ELG): Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aus dem Elisabeth-Gymnasium und Lehrerinnen und Lehrer der Alliance High School in Haifa. Zwei Tage wollen wir miteinander ins Gespräch kommen, übers Schule-Machen und -Erleben bei uns in Halle und in Haifa, wollen ein wenig Halle erkunden, aber auch Termine beim Oberbürgermeister, in der jüdischen Gemeinde und in der Gedenkstätte Roter Ochse wahrnehmen. So hatten wir uns seit dem Herbst 2024 in Videokonferenzen nach und nach verabredet. Gleichwohl: Eine neugierige Anspannung ist zu spüren, als es nun tatsächlich so weit ist.

Zu dieser außergewöhnlichen Zusammenkunft ist es gekommen, weil der terroristische Überfall der Hamas am 07.10.2023 alle Pläne des noch jungen Partnerschaftsprojekts zwischen der Alliance High School und dem ELG jäh unterbrochen hat. Israel ist seitdem im Krieg. Von Reisen, gar mit Schülergruppen, wurde offiziell gewarnt, bis heute abgeraten. Zugleich macht der zunehmende Antisemitismus in Deutschland eine offizielle Delegationsreise mit Schülerinnen und Schülern aus Haifa zu uns nach Halle derzeit ebenso wenig möglich. Deshalb sind nur Lehrkräfte gekommen.

Mit dem Wissen um diese Gedanken, um die Bilder, die sie in unseren Köpfen produzieren, sitzen wir also in einem großen Stuhlkreis in der Aula der Schule. Bernhard Krane, unser in israelisch-deutschen Begegnungen sehr erfahrener Moderator, lädt zu einer Vorstellrunde ein. Kleine, vorbereitete Schilder mit den Vornamen der Teilnehmenden in lateinischer, hebräischer und arabischer Schrift sind jeweils der Anlass, sich als Person und mit der schulischen Aufgabe bekannt zu machen. Darüber hinaus aber ist jedem aufgegeben, eine Frage oder eine Herausforderung mitzuteilen, die mit aktuellen schulischen Entwicklungen zu tun haben.

Ähnliche Probleme im Alltag

In einer konzentrierten, manchmal heiteren, manchmal nachdenklichen Runde erkennen wir uns in einer globalen Welt wieder, wenn von der belastenden Präsenz digitaler Endgeräte im Schulhaus und im Unterricht berichtet wird, wenn nach den Wirkungen von KI auf Schule gefragt oder von der Zunahme psychischer Beeinträchtigungen bei jungen Menschen nach der Pandemie erzählt wird. Wir sprechen von Identifikationen mit der eigenen Schule als Lehrkraft, als Elternteil oder auch als Schülerin oder Schüler, wie wichtig Gesehen-werden und Miteinander-erleben sind, dass sich Engagieren-können die Freude an der schulischen Aufgabe stärkt und es oft ein Team braucht, um zum Ziel zu kommen. Aber auch Fragen nach der Qualität von Unterricht, von digitalen Kompetenzen, die es braucht, um Schule auch online zu machen, sind zu hören.

Einsichten, Fragen und Überlegungen, die wir in kleinen Gruppen vertiefen, um genauer voneinander zu hören, welche Verfahren, die jeweils andere Schule für sich entdeckt hat und wie sie aus den unterschiedlichen Perspektiven von Eltern, Lehrkräften und Lernenden erlebt werden.

Schule machen, wenn Krieg ist

Zuvor aber schildert Hagit Felach, Leiterin der Junior High School innerhalb der Alliance High School, eindrücklich ihre Erfahrungen aus den nunmehr eineinhalb Jahren Schule unter Kriegsbedingungen. Hagit Felach erinnert daran, dass sie selbst Soldatin war und aktuell ihre erwachsenen Kinder als Soldaten in der israelischen Armee im Kriegseinsatz sind. So auch persönlich betroffen, helfe ihr die Aufgabe, die Schule organisieren zu müssen, mit den eigenen, sorgenvollen Gedanken umzugehen. Dieses Schule-Organisieren sei abhängig von der Gefahreneinschätzung durch die israelischen Behörden in rote, orange und grüne Risikozonen. Manchmal seien in Haifa alle drei Zonen nebeneinander ausgewiesen worden. Dann hätten Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte, die in der roten Zone wohnen, nicht das Haus verlassen dürfen. Für sie sei Online-Unterricht angesetzt worden. Schülerinnen und Schüler wie Lehrkräfte aus grünen Gebieten seien zur Schule gekommen. Dafür habe geprüft werden müssen, ob in der Schule für den Fall einer Warnung ausreichend Schutzräume vorhanden seien. Täglich wechselten Risikoeinschätzungen, manchmal liege die Schule selbst in der roten Zone.

Hagit Felach zeigt sich erleichtert, dass derzeit in Haifa wieder „Normalität“ einkehrt sei, die Schule auch als sozialer Ort, an dem sich Jugendliche treffen können, wieder funktioniere. Wenngleich im Foyer der Schule an zwei im Krieg als Soldaten getötete Ehemalige erinnert werde.

Post für Halles Oberbürgermeister

Selbst beim offiziellen Empfang durch Halles Oberbürgermeister im Wappensaal des Stadthauses ist der Krieg als Realität, mit der Schule umgehen müsse, ein Thema. Ram Shmueli, Schulleiter der Alliance High School, erläutert in seiner Keynote, warum Israel diesen Krieg zu führen habe: Solange ein Denken und Handeln existiere, das Israels Existenzrecht einschränke oder gar verweigere, das mit der Parole „From the river to the sea“ einhergeht, seien diese Kräfte zu bekämpfen. Für die Gestaltung seiner Schule, die von jüdischen, muslimischen und drusischen Jugendlichen besucht werde, sieht Ram Shmueli die Herausforderung, den konstruktiven Umgang mit Vielfalt und das Miteinander-Lernen in dialogischen Formen mit der Notwendigkeit zu verschränken, junge Menschen auf die Wehrhaftigkeit vorzubereiten.

Anan Zen, Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Botschaft des Staates Israel in Deutschland, betont in seinem Grußwort die Bedeutung der Begegnung, in der Verständnis füreinander wächst. Deshalb sei diese deutsch-israelischen Begegnung zwischen Menschen aus dem Elisabeth-Gymnasium und der Alliance High School als eine Veranstaltung zu sehen, die im Rahmen des Jubiläumsjahres „60 Jahre diplomatische Beziehungen“ ihren Platz habe. Diese Begegnungstage seien die ersten ihrer Art in Deutschland seit dem 07. Oktober 2023. Anan Zen ermutigt die Schulen, ihre partnerschaftliche Beziehung zu vertiefen und sagt Unterstützung zu, um das gegenseitige Verstehen auszubauen.

Politischer Höhepunkt des Empfangs im Stadthaus ist dann die Übergabe eines Briefes aus Haifa an Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt durch Ram Shmueli, in dem es die Möglichkeit einer Städtepartnerschaft zwischen Halle und Haifa angesprochen wird.

Erinnerungskultur als Antwort auf Rassismus

Am zweiten der Begegnungstage besuchen wir Orte und Partner, die für die pädagogische Arbeit des Elisabeth-Gymnasiums in Halle bedeutsam sind. 
In der Gedenkstätte Roter Ochse erläutert Laura Miete die Geschichte des Ortes und zeigt an Schülerprojekten, die gemeinsam mit dem Elisabeth-Gymnasium und weiteren Schulen durchgeführt werden, die Aufgaben einer Gedenkstätte auf. Erinnerungskulturarbeit ist dabei nie nur der Blick in frühere Zeiten, sondern stets ein Vergegenwärtigen von damals Geschehenem, um daraus heute Zukunft zu gestalten. Deshalb sind alle vermeintlichen Anfragen an die Zeitgemäßheit und Sinnhaftigkeit der Gedenkstättenarbeit wie der schulischen Erinnerungskulturarbeit, darin sind sich die israelischen und deutschen Besucher an diesem Morgen einig, ein fatales Signal.

An der halleschen Synagoge in der Humboldtstraße erläutert Max Privorozki, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Halle, unserer Gruppe den Erinnerungsort an den Anschlag vom 09. Oktober 2019. Gleich vor dem Eingang in die Synagoge steht die Skulptur mit der beim Anschlag standhaften, aber beschädigten Tür im Zentrum. „Damit man sieht, wie uns diese Tür gerettet hat“, formuliert Max Privorozki. Im selben Moment macht er deutlich, dass das Denkmal ebenso an die damals ermordeten Unbeteiligten erinnert. 

Später in den Räumen der Jüdischen Gemeinde an der Großen Märkerstraße gehen die beiden Begegnungstage zu Ende. Dabei sind wir uns gewiss, dass so manches informelle Gespräch bei einer Tasse Kaffee oder beim gemeinsamen Abendessen noch fortgeführt und vertieft werden möchte. Die Schulleitungen wollen die Fortsetzung dieser Begegnung von Lehrerinnen und Lehrern und die Zukunft des Schüleraustausches unterstützen. Konkret lädt Ram Shmueli nach Haifa ein, um den räumlichen und pädagogischen Umbau der Alliance High School zur Modellschule im Rahmen des UNESCO-Programms „Education 2030“ kennenzulernen. Und: Englischkolleginnen beider Schulen verabreden ein gemeinsames Unterrichtsprojekt, dass sowohl zwischen den Kolleginnen Austausch verspricht, sowie den Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern.

Zum Schluss gilt es zu danken: Den Eltern und Lehrkräften, die unsere israelischen Gäste beherbergten, unseren Partnern, die sofort bereit waren, ihre Einrichtungen vorzustellen und von gemeinsamer pädagogischer Arbeit zu berichten, und nicht zuletzt dem Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, das die Referenten- und Tagungskosten dieser Begegnungstage in Halle bezuschusst hat.

Quelle: Elisabeth-Gymnasium Halle

 

Papst Franziskus († 21.04.2025)

22.04.2025

Pilger der Hoffnung“, treffender als es dieses Leitwort des Heiligen Jahres 2025 zum Ausdruck bringt, kann man Papst Franziskus kaum beschreiben. Inmitten aller Verwerfungen und Nöte unserer Zeit hat er sich nicht lähmen lassen, sondern immer wieder die Dinge beim Namen genannt und versucht, das Evangelium menschennah und mutmachend, unkonventionell und leidenschaftlich zu verkünden. Er war Seelsorger durch und durch, vielen dadurch sogar unbequem, kein Ideologe oder Funktionär.

Er hat den ungebändigten Kapitalismus und Wirtschaftsliberalismus kritisiert, den unverantwortlichen Umgang mit der ganzen Schöpfung, allen Krieg und jeglichen Extremismus, aber auch den innerkirchlichen Klerikalismus und überzogenen Traditionalismus. Sein Herz schlug für die Armen und Gefangenen, die Flüchtlinge und die Migranten. Für sie hat er sich immer wieder auch gegenüber den Politikern und anderen Machthabern eingesetzt. Barmherzigkeit war nicht nur ein Leitwort für ihn, sondern auch seine persönliche Grundhaltung. Darum hat er alle Christen ermutigt, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen und sich auch der Unvollkommenheit der Kirche bewusst zu sein, die nicht nur heilig, sondern auch „zerbeult“ ist, weniger ein „Haus voll Glorie“ als ein „Feldlazarett“.

Seit er 2013 als erster Lateinamerikaner Papst geworden war, kam wieder viel Bewegung in die Kirche und konnte seitdem auch über „heiße Themen“ geredet werden. Die Folge davon war freilich, dass sich „die Geister schieden“ und auch Widerstand gegen ihn aufkam. Auch wenn er manche drängenden Reformanliegen nicht so vorantrieb, wie viele es erwarteten, so kann man es doch gewissermaßen als sein Verdienst ansehen, die katholische Kirche auf einen unumkehrbaren Weg zu mehr Synodalität und Erneuerung gebracht zu haben. Während seines Pontifikats hat sich der Schwerpunkt unserer Kirche – auch an den Kardinalserhebungen und den zahlreichen Reisen zu erkennen – deutlich von Europa weg verlagert.

Ich selbst bin ihm relativ häufig begegnet, zumeist in ökumenischen Zusammenhängen, zweimal davon auch bei unseren eindrucksvollen katholisch-evangelischen Pilgerreisen mit vorwiegend Jugendlichen aus Mitteldeutschland unter dem Motto: „Mit Luther zum Papst“. Gern wäre Papst Franziskus noch in diesem Jahr in die Türkei gereist, um sich anlässlich des 1700jährigen Jubiläums des Konzils von Nizäa mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios und anderen Kirchenführern zu treffen. Als Kirchen gemeinsam das Evangelium zu bezeugen und zu einer noch größeren Einheit zu gelangen, aber sich auch mit den Vertretern der anderen Religionen zu verständigen, hat ihn zutiefst bewegt.

Möge er nun – symbolträchtig einen Tag nach dem Fest der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus verstorben – das schauen, woran er geglaubt hat, und seine Vollendung in der Herrlichkeit Gottes finden.

Gerhard Feige
Bischof von Magdeburg


(Quelle: Bistum Magdeburg / Bildrechte: Deutsche Bischofskonferenz - Maximilian von Lachner)