"Wir sind endlich wieder komplett"

30.06.2023

Wir freuen uns mitteilen zu können, dass Herr Bischof Dr. Feige - Herrn Sven Gora - auf Vorschlag des Stiftungsrates der Edith-Stein-Schulstiftung ab 01.07.2023 zum Vorstand der Stiftung gemäß § 10 Abs. 2 der Satzung bestellt hat. Gleichberechtigt und gemeinsam mit dem Pädagogischen Vorstand, Herrn Steffen Lipowski, wird Herr Gora als Kaufmännischer Vorstand die Geschicke unserer Stiftung lenken und leiten.

Bildungsministerin Eva Feußner veröffentlicht Handreichung zur Bildung von Lerngruppen im Religionsunterricht

08.06.2023

„Ich bin dankbar, dass diese Broschüre endlich Informationen zum Angebot der Religionsunterrichte im Land vereint, die sonst nur sehr verstreut in vielen Runderlassen und Verwaltungsvorschriften auffindbar waren. Für die Öffentlichkeit und interessierte Eltern und Schüler waren diese juristischen Texte kaum zugänglich und verständlich“, sagt Frau Patricia Erben-Grütz, Referatsleiterin in der Edith-Stein-Schulstiftung und eine der Autorinnen. Bildungsministerin Eva Feußner fand ebenfalls lobende Worte für die nunmehr vorliegende Handreichung: „Land und Kirchen haben in der Arbeitsgemeinschaft Religionsunterricht, die sich halbjährlich zu Fragen des Religionsunterrichtes trifft, einmal mehr eng und gut zusammengearbeitet. Die Handreichung ist ein hilfreiches und wichtiges Kompendium für unsere Schulleitungen und Lehrkräfte, das die Organisation bzw. Durchführung des Religionsunterrichts an unseren Schulen wirksam unterstützen wird.“ Sie wünsche sich eine weite Verbreitung der Broschüre, so die Ministerin.

Auf die Initiative der drei Schulbeauftragten der evangelischen Landeskirchen und der Verantwortlichen im Bistum Magdeburg konnte die erste Handreichung zur Einrichtung von Lerngruppen im Religionsunterricht an öffentlichen Schulen des Landes Sachsen-Anhalt nun von der Bildungsministerin vorgestellt werden. Bischof Dr. Feige war bei der Veröffentlichung am Dr. Carl-Hermann-Gymnasium in Schönebeck zugegen und erfragte im Austausch mit Schülerinnen und Schülern deren Erfahrungen mit dem besuchten Religionsunterricht an ihrer Schule. Er kennzeichnete dabei den Religionsunterricht als Fach, das nicht nur Beobachterwissen vermittle, sondern Heranwachsenden auch einen partizipativen Einblick in Religion gewähre.

Mathias Bethke, Referent in der zuständigen Abteilung des Bildungsministeriums, hält die Handreichung für ein „gelungenes Projekt“ der Arbeitsgemeinschaft Religionsunterricht und ist froh, dass der Farbduft der gedruckten Broschüren nun sein Büro wieder verlässt, weil die Printexemplare demnächst an die Schulleitungen im Land versandt werden.

Die Handreichung beantwortet Fragen von Schulleitungen zu personalrechtlichen Angelegenheiten beim Einsatz kirchlicher Religionslehrkräfte an öffentlichen Schulen, erörtert die Möglichkeiten von deren Zusammenarbeit mit Fach- und Schulkollegien an den Schulstandorten bzw. dokumentiert die Regelungen für Schulpraktika von Religionslehrkräften in Ausbildung. Für die Eltern und Schüler wird das Informations-, Anmelde- und Einrichtungsverfahren von Lerngruppen transparent dargestellt, auf die Möglichkeiten der Freistellung für religiöse Feiern hingewiesen bzw. die Teilnahmemöglichkeit auch für Schülerinnen und Schüler ohne religiöse Vorkenntnisse oder Bekenntnis benannt.

Ebenso werden die Möglichkeiten der Einrichtung der Lerngruppen im Format der konfessionellen Kooperation thematisiert, das die Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten der christlichen Konfessionen sichtbar und zugleich eine wechselseitige Perspektivübernahme unterschiedlicher konfessioneller Standpunkte ermöglichen soll. Die Handreichung dokumentiert die anzuwendenden Regeln bei der Leistungsbewertung und die Möglichkeiten zur organisatorischen Verstetigung von Lerngruppen.

(Foto: M. Bethke)

Download der Handreichung für die Organisation und Durchführung des konfessionellen Religionsunterrichts an staatlichen Schulen in Sachsen-Anhalt

Innovationstag am 03.05.2023 im Elisabeth-Gymnasium

10.05.2023

Wem die Begriffe VR / AR, Robotik, Greenscreen, Podcast, 3D-Druck, VR-Brillen oder die Selbstlernplattform Intel Skills for Innovation bisher nichts sagten, der konnte sich beim Innovationstag im Elisabeth-Gymnasium informieren. Der Pädagogische Vorstand Steffen Lipowski zeigte sich erfreut über das rege Interesse von Lehrern und Schülern und stelle fest: „Die Arbeit mit PCs im Schulalltag ist heute schon der Standard. Wir schauen in unseren Schulen auf die innovativen Möglichkeiten der digitalen Weiterentwicklung von morgen.“ Als Schulträgerin ist die Edith-Stein-Schulstiftung mit ihren Schulen bestens für die neuen digitalen Herausforderungen vorbereitet.

Missio canonica an acht Religionslehrerinnen und Religionslehrer übertragen

24.04.2023

In der Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg wurde die Missio canonica, also die kirchliche Lehrerlaubnis oder kirchliche Unterrichtserlaubnis, an acht Religionslehrer und -lehrerinnen übertragen. Sie unterrichten an Schulen im gesamten Bistumsgebiet des Bistums Magdeburg. In seiner Predigt dankte Bischof Dr. Gerhard Feige den Lehrkräften für ihre Bereitschaft, diese hoch anspruchsvolle Aufgabe zu übernehmen.

Seine Predigt begann der Bischof mit der Frage, "Wie wäre es, gebildet zu sein?". Diese Frage stammt von Peter Bieri, einem Philosophieprofessor, der den meisten vermutlich eher unter seinem Pseudonym Pascal Mercier und durch den Bestsellerroman Nachtzug nach Lissabon bekannt ist.

Für Bieri bedeutet Bildung nicht, ausgebildet zu sein, um etwas tun zu können. Stattdessen ist Bildung die Voraussetzung dafür, jemand zu werden, der sich in der Welt zurechtfindet. „Dazu bedarf es – so könnte man seine Überlegungen zusammenfassen – eines fundierten Welt- und Selbstbewusstseins“, so Feige. Ein Weltbewusstsein ermögliche eine ‚gedankliche Unbestechlichkeit‘, die Menschen befähige „sich selbst ein Bild zu machen und fake news zu entlarven; es befähigt Menschen, unabhängig zu sein, und eröffnet Gestaltungsräume., die Menschen unabhängig macht und ihnen Raum zur Gestaltung gibt.“

Auch Selbstbewusstsein befähige Menschen, sich selbst und anderen gegenüber handlungsfähig zu sein. „Wer sich selbstbestimmt im Wollen und Erleben erfährt, kann sich mit sich selbst auseinandersetzen und auch anderen ohne Angst begegnen“, so der Bischof. Ein Wissen um die eigene Kontingenz, also die Tatsache, dass man an einem bestimmten Ort und in einem bestimmten Kulturkreis aufgewachsen ist, ermögliche es, der kulturellen Vielfalt zu begegnen, ohne das Eigene absolut setzen zu müssen.

„Gebildet zu sein, dazu trägt auch religiöse Bildung bei. In einer globalisierten Welt wie der unseren begegnen sich Menschen unterschiedlicher religiöser Überzeugungen“, so der Bischof. „Viele Auseinandersetzungen haben ihre Wurzeln in diesen Begegnungen, sind von religiöser Intoleranz geprägt und beruhen nicht selten auf Unkenntnis und Unwissen sowie fehlendem Verständnis. Ein gegenseitiges Verstehen bildet aber die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben. Dem Religionsunterricht kommt deshalb eine wichtige Funktion für eine demokratische Gesellschaft zu. Denn er soll grundlegende Kenntnisse der Religionen und Weltanschauungen vermitteln und für die Bedeutsamkeit des menschlichen Fragens nach Wert und Sinn sensibilisieren. Somit kann er einen Raum dafür öffnen, dass sich junge Menschen bilden können, indem sie ein Welt- und Selbstbewusstsein entwickeln. Auf diese Weise vermag der Religionsunterricht für die Entscheidung, wie Menschen in der Welt sein wollen, wesentliche Impulse zu geben.“

Für Christen ist die Begegnung mit der Botschaft Jesu vom Reich Gottes richtungweisend für ihre Lebensart. Das Reich Gottes will zu einer bestimmten Daseinsweise bewegen, und dafür wirbt Johannes der Täufer in der Wüste. Jesus verkündet das Reich Gottes in der Bergpredigt, macht es durch seine Haltung und sein Handeln erfahrbar und knüpft dabei an Bekanntes an. „Aber was das Reich Gottes ist, findet sich nicht in Lehrbüchern oder Formeln. Es kann nicht auswendig gelernt werden, wird den Menschen nicht zum Lernen aufgetragen.“ Es brauche immer eine Übersetzung in die Erfahrungswelt der Menschen. „Obwohl es wahrscheinlich nicht seine eigene Erfahrungswelt ist, ist Jesus aber vertraut mit der ganz konkreten Lebenswirklichkeit der Menschen“, so Bischof Feige. „Das gibt ihm die Möglichkeit, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen. Schließlich muss, was wesentlich ist, was dem Leben Richtung und Orientierung gibt und einen Sinnhorizont eröffnen will, mit den Menschen etwas zu tun haben und eine Anschlussmöglichkeit bieten. Dann kann es Wurzeln schlagen und Flügel verleihen und damit dem Leben dienen.“

Ist das Gleichnis vom Sauerteig – zusammen mit dem Senfkorngleichnis – nicht ein wunderbar sprechendes Gleichnis für Ihren Dienst, liebe Religionslehrerinnen und -lehrer? Die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler, denen Sie im Unterricht begegnen, ist weder mit dem Glauben noch mit dem kirchlichen Leben vertraut. Viele kennen weder das Kreuzzeichen noch das Vaterunser.“ Insofern befänden sich Religionslehrerinnen und -lehrer zutiefst an der Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Kirche. „Dort können Sie – im Bild gesprochen – zum Sauerteig werden, der dem Ganzen einen eigenen Geschmack verleihen kann.“

Die Verleihung der Missio canonica sei ein Zeichen dafür, so der Bischof, „dass Sie Ihren Unterricht im Auftrag der Kirche tun. Ihnen wird diese verantwortungsvolle Aufgabe übertragen, weil Sie die Kompetenzen dafür im Studium und in der Ausbildung erworben haben und weil es ein großes Zutrauen in Ihre Fähigkeiten und Ihre Person gibt. Die Beauftragung soll Ihnen den Rücken stärken und Zeichen dafür sein, dass Ihr Dienst gewollt ist und mitgetragen wird.“

Der Bischof dankte den Religionslehrerinnen und Lehrern für ihr Wirken an den Schulen im Gebiet des Bistums. „Möge es Ihnen gelingen, jungen Menschen den Zugang zu mehr Bildung zu eröffnen, ihnen damit zu helfen, Halt und Orientierung zu finden, ihren Horizont zu erweitern und ihr Bewusstsein zu vertiefen. Dazu wünsche Ich Ihnen viel Kraft und Elan, Freude und Zuversicht – vor und in allem aber Gottes reichen Segen.“

Predigt von Bischof Dr. Gerhard Feige zum Download

(sus; Fotos: Sperling)

Vorsitz im Kuratorium

08.11.2022

Bischof Dr. Gerhard Feige überreichte Frau Dr. Afra Waterkamp am 04.11.2022 offiziell die Berufungsurkunde zur Vorsitzenden des Kuratoriums der Edith-Stein-Schulstiftung. Er dankte ihr für die Bereitschaft, sich im Bistum Magdeburg für die katholischen Schulen und das Wohl der ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schüler einzusetzen und wünschte ihr Gottes Segen und eine erfolgreiche Amtszeit. Am 29.09.2022 hatte sich das Kuratorium der Edith-Stein-Schulstiftung konstituiert und aus seiner Mitte Frau Dr. Afra Waterkamp zur Vorsitzenden gewählt.

ABC-Schützen entdecken Vielfalt

18.10.2022

Feierliche Übergabe des Mal- und Lernbuchs „Unser Bistum ist bunt“ in der St. Mechthild-Grundschule in Magdeburg

Die Eulenkinder spähen neugierig zu den Gästen. Geduldig hören sie, was sie ihnen mitgebracht haben: Ein Malbuch, das die gelebte Vielfalt des Bistums Magdeburg abbildet. Die Kinder sollen suchen, ob ihnen etwas im Buch bekannt vorkommt. „Da im August! Da ist ja unsere Schule!“ Und dann platzt es gleich aus mehreren Kindern heraus: „Das bin ja ich auf dem Bild!“

Wie kann das sein? Als die Zeichnungen entstanden, konnte die Künstlerin nicht wissen, wer an diesem Tag zur feierlichen Übergabe kommen würde und doch beweist es, dass das Malbuch „Unser Bistum ist bunt“ hält, was es verspricht. Anders als viele Darstellungen, die für Kinder angefertigt werden, war hier das Ziel, so nah an der Realität wie möglich zu bleiben. Das bedeutet, dass jede Person anders dargestellt ist: Verschiedene Weltanschauungen, Lebensmodelle und körperliche Bedingungen gibt es zu entdecken. Das Kind Luca führt mit seinem Vogel Pieps, einem Star, durch die Jahreszeiten und verschiedene Orte des Bistums. Interessante Informationen zu Geografie, Natur, Brauchtum und Feiertagen sind dabei ebenso Thema wie das Engagement für Solidarität und Demokratie.

Es geht nämlich nicht nur ums Ausmalen, sondern auch ums Lernen in diesem Buch, das vom Projekt „Kirche für Demokratie. Verantwortung übernehmen – Teilhabe stärken“ erarbeitet wurde. Das Bildungs- und Beratungsprojekt der Katholischen Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt e.V. will die Bücher für die politische Grundbildung einsetzen, aber auch für Vor- und Grundschulgruppen bereitstellen. Es ist also durchaus für Menschen geeignet, die sich nicht mit dem christlichen Glauben auskennen. Mit einem freundlichen Blick und in einfacher Sprache, wird hier gezeigt, wie schön ein Zusammenleben mit vielen kleinen und großen Unterschieden ist. Dabei geben die Texte und Aufgaben unter den Bildern erste Impulse, die in den Details der Bilder noch vertieft werden. „Uns war es wichtig, dass die Kinder erfahren können, wie normal es ist, dass jeder Mensch anders ist“, erläutert Susanne Brandes, die Projektleiterin. Nur so könne sich jeder Mensch als wertvolles Mitglied der Gesellschaft begreifen und das sei die Basis der Demokratie, ergänzt ihre Kollegin Dr. Lucia Kremer.

Die Schulleiterin Marie-Theres Pogoda blickt zufrieden auf ihre Klasse: „Es ist toll, dass wir schon bei der Konzeption des Malbuchs einbezogen wurden.“

Nun wird es aber Zeit – die Sportlehrerin steht schon in der Tür und erwartet ihre Klasse. Schnell schreiben die Kinder noch ihre Namen in die Hefte, bevor die Religionslehrerin Irene Mecke sie einsammelt. „Die werden uns jetzt ein ganzes Jahr begleiten!“, sagt sie, einen großen Stapel Hefte auf dem Arm.

Das Malbuch kann über kremer@keb-sachsen-anhalt.de bestellt werden – natürlich auch von malbegeisterten Erwachsenen.

(KEB; Foto: KEB)

Magdeburger-Plan-Pädagogik – Druckfassung an Schulleiterinnen und Schulleiter der Schulen der Edith-Stein-Schulstiftung übergeben

04.10.2022

In den Schulen der Edith-Stein-Schulstiftung unterrichten Lehrkräfte in den Grundschulen und in den ersten Jahrgängen der weiterführenden Schulen nach der Magdeburger-Plan-Pädagogik. Diesen Erziehungs- und Bildungsplan kennzeichnen – neben dem Fachunterricht – die pädagogischen Strukturelemente: Morgenkreis, Vernetzter Unterricht und Freie Stillarbeit.

Im Vernetzten Unterricht wird die klassische Fächertrennung aufgelöst zugunsten eines Lernens, das sich aus der Perspektive unterschiedlicher Fächer einem spezifischen Themenfeld annähert. Schülerinnen und Schüler erlernen beispielsweise in der Unterrichtseinheit: „Wir und das Wetter“ sowohl mathematische Fähigkeiten als auch Kompetenzen aus den Bereichen Deutsch, Sachkunde, Englisch, Religion oder Musik. Die Freie Stillarbeit führt bereits Grundschüler an das selbstständige Lernen und an eigenständiges Forschen heran, das durch kurz- und längerfristige Ziele strukturiert wird. Der Morgenkreis ermöglicht es, miteinander über all‘ das ins Gespräch zu kommen, was Schülerinnen und Schüler in ihrem Umfeld berührt und bewegt, was sie traurig oder froh macht, oder was sie für sich und andere erhoffen.

Zu Beginn des Schuljahres 2022/23 übergibt der Pädagogische Vorstand der Edith-Stein-Schulstiftung, Herr Lipowski, pars pro toto dem Team der St. Mechthild-Grundschule in Magdeburg die nun vorliegende aktualisierte Druckfassung.

Foto: A. Toth